Er war Stasi-Spion, machte Karriere in der russischen Wirtschaft und ist ein Freund Wladimir Putins: In Staufen tritt der Nord-Stream-2-Chef kaum öffentlich in Erscheinung. Eine Spurensuche.
Ein entspannter Männerabend soll es gewesen sein am 25. November 2010 im Café des Artistes in Berlin. Der russische Präsident Wladimir Putin will sich am nächsten Tag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen und eine Freihandelszone ins Gespräch bringen. Von Lissabon bis Wladiwostok – ein feuchter Traum für die deutsche Wirtschaft und ihren mächtigen Ostausschuss. Zuvor aber steht ein Treffen in vertrauter Runde an, in einem Nobelrestaurant im Stadtteil Schöneberg.
Putins Laune scheint glänzend zu sein. Bevor er das Restaurant mit den orangefarbenen Wänden betritt, lässt er sich lachend im Gespräch mit zwei adretten Frauen von einem Fotografen des Berliner Eventportals "Am Ende des Tages" fotografieren. Auf dem Foto lächelt im Hintergrund ein weiterer Mann. Dunkler Anzug, helles Hemd, dazu die passende Krawatte. Im Gegensatz zu seinem drahtigen Gegenüber wirkt er ein wenig behäbig. Es ist Matthias ...