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Ohne Van und Aber

  • Holger Holzer (SP-X)

  • Sa, 23. März 2024
    Verlagsthema

     

Verlagsthema Große Vans sind eine aussterbende Art. Selbst der Begründer der Familienauto-Klasse wendet sich von diesem Karosseriekonzept ab. Ist das eine gute Idee?.

Modernes Interieur mit großen Displayflächen.  | Foto: Renault
Modernes Interieur mit großen Displayflächen. Foto: Renault
Vom avantgardistischen Ur-Espace der 80er-Jahre hat sich die nun sechste Generation maximal entfernt. Spielte schon Nummer fünf mit Crossover-Elementen, ist das aktuelle Modell nun ein klassisches SUV im Stil von Skoda Kodiaq, Kia Sorento und Nissan X-Trail. Mit letzterem teilt er sich die Plattform und einen Teil der Technik, was von außen aber kaum und innen gar nicht zu erraten ist.

Wo der Nissan auf eher gediegen-klassische Möblierung setzt, zeigt der Renault ein dezidiert modernes Interieur mit großen Displayflächen und wenigen Tasten. Generell gefällt die Bord-Software des amerikanischen IT-Giganten, die auch den Kartendienst Maps umfasst, der als Navigationssystem fungiert. Insgesamt ist das Infotainment komplex und voll mit Untermenüs. Weil wichtige Funktionen wie die Klimaanlage aber weiterhin über manuelle Schalter angesteuert werden, fällt die Grundbedienung leicht.

Lässt man die Aufmerksamkeit vom Cockpit Richtung Fond und Gepäckabteil wandern, fällt ein großzügiges Platzangebot auf. Fünf Personen sitzen sehr bequem und luftig. Auch das optionale Panoramaglasdach schränkt die Kopffreiheit nicht spürbar ein. Der Kofferraum ist der Klasse entsprechend recht geräumig, fasst bei umgeklappter Rückbank bis zu 1.417 Liter. Ein Alleinstellungsmerkmal in dieser Klasse ist der alternativlos angebotene Vollhybridantrieb des Espace. Kooperationspartner Nissan bietet die Renault-Technik im X-Trail gar nicht an, setzt stattdessen auf seinen "E-Power" genannten seriellen Hybridantrieb. Die relativ aufwendige Konstruktion aus 1,2-Liter-Dreizylinderbenziner, zwei E-Motoren und einem speziellen Getriebe ist auf Sparsamkeit und einen möglichst hohen rein elektrischen Fahranteil getrimmt. Beides klappt recht gut: Im Schnitt begnügt sich der Antrieb auch ohne besondere Sparanstrengungen des Fahrers mit knapp sechs Litern. Im Stadtverkehr lassen sich zudem verblüffend weite Strecken zurücklegen, ohne dass der Verbrenner auch nur einmal einspringen muss.

Insgesamt überzeugt der Espace auf der Straße, bei der Bedienung und beim Ambiente. Mit 44.760 Euro ist der Fünf- beziehungsweise Siebensitzer zudem einigermaßen attraktiv eingepreist. Vor allem, da die Ausstattung bereits ordentlich ist und auch Posten wie Navigation, elektrische Heckklappe und adaptives LED-Licht umfasst.

Wer noch einmal gut 3.000 Euro drauf legt, bekommt das vor allem optisch aufgewertete "Esprit Alpine"-Modell, das sich dann auch mit weiteren Optionen wie Glasdach, Head-up-Display oder Matrix-LEDs aufrüsten lässt.

Wer heutzutage auch mal mehr als vier Mitfahrer hat und nicht gleich einen Kleinbus kaufen will, kommt an einem siebensitzigen SUV nicht vorbei. Der Renault Espace gehört in diesem Fall mit seinem sparsamen Hybrid und dem modernen Innenraum sicher auf die Kandidatenliste. Die leichten Abzüge beim Antriebskomfort lassen sich angesichts der Vorzüge wohl für viele Käufer verkraften.

Ressort: Verlagsthema

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 23. März 2024: PDF-Version herunterladen

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