Stuttgart hat die Wahl – und nach dem Verzicht des grünen Amtsinhabers Fritz Kuhn ist das Rennen ums Rathaus so offen wie noch nie. Wie ist die Ausgangslage in der Landeshauptstadt?
Ist er das, oder ist er’s nicht? Der kantige Kopf mit Kurzhaar da oben rechts im Relief. Er lehnt aus einem schiefen Baumhaus, während unten Motorsägen anrücken, und schwenkt ein Plakat: "Nach uns die Sintflut." Ja, er ist es, Fritz Kuhn, wie Peter Lenk, Skandalskulpturenschöpfer von Beruf, auf Anfrage bestätigt. Selbstverständlich, sagt Lenk, gehöre der Grüne schon vom Amts wegen zu den 150 Figuren, die er in seinem Stuttgart-21-Denkmal versteckt hat.
Seit einigen Tagen steht der neueste "Lenk", neun Meter hoch, mitten in Stuttgart vor dem Stadtpalais, vis-a-vis vom Landtag. Passanten halten an, diskutieren und versuchen, Lenks Köpfe den zahlreiche S-21-Akteuren zuzuordnen. Und manch grimmiger Grüner möchte das mit der Sintflut schon missverstehen – nicht gemünzt auf den Bahnhof und dessen Folgen, sondern auf den ...