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Neuer Rekord und neue Platte

  • Benno Schwinghammer (dpa)

  • Di, 06. Februar 2024
    Rock & Pop

     

Superstar Taylor Swift hat bei der Verleihung der Grammys Geschichte geschrieben. Außerdem kündigte die Sängerin ein neues Album an, das im April erscheinen soll.

Taylor Swift mit ihrem vierten Grammy für das Album des Jahres.  | Foto: Chris Pizzello (dpa)
Taylor Swift mit ihrem vierten Grammy für das Album des Jahres. Foto: Chris Pizzello (dpa)
Taylor Swifts Platte "Midnights" ist am Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles mit einem Grammy für das Album des Jahres ausgezeichnet worden. Die 34-Jährige hat damit zum vierten Mal in dieser Hauptkategorie gewonnen und zieht damit an Paul Simon, Frank Sinatra und Stevie Wonder vorbei, die jeweils dreimal in der Kategorie ausgezeichnet wurden.

Die meisten goldenen Grammophone gewann Phoebe Bridgers, die vier Preise bekam, drei davon als Mitglied des Trios Boygenius. Die Künstlerinnen SZA ("Kill Bill") und Victoria Monét erhielten je drei Grammys, Miley Cyrus, Billie Eilish und Swift je zwei. Cyrus bekam für "Flowers" den wichtigen Preis der Aufnahme des Jahres, Eilish für "What Was I Made For?" die Auszeichnung für das beste Lied, die die stärksten Songwriter ehrt. Das Stück stammt vom ebenfalls ausgezeichneten Soundtrack des Barbie-Films.

Swift, die mit ihrer "Eras-Tour" Millionen Fans anzieht und Rekordsummen einnimmt, hatte kurz vor ihrem Grammy-Rekord bereits eine Überraschung angekündigt: "Ich verrate Euch ein Geheimnis, das ich die letzten zwei Jahre vor Euch geheim gehalten habe. Mein brandneues Album erscheint am 19. April." Es heiße "The Tortured Poets Department", auf Deutsch in etwa "Fakultät der gefolterten Dichter". Das Cover, das Swift zeitgleich im Internet veröffentlichte, zeigt die Schwarz-Weiß-Aufnahme einer Frau, die auf einem Bett liegt, sowie ein Blatt Papier mit einem lyrischen Text.

Die großen Kategorien bei dem wohl bekanntesten Musikpreis der Welt waren schon nach den Nominierungen fest in weiblicher Hand. In den drei Hauptkategorien war der einzig nominierte Mann Sänger Jon Batiste. Als männlicher Gewinner stach Erfolgsproduzent Jack Antonoff heraus, der unter anderem mit Swift zusammenarbeitet.

Die Grammys wurden in diesem Jahr zum 66. Mal verliehen – Moderator und Comedian Trevor Noah dazu: "Der größte Abend der Musik ist immer noch jünger als Amerikas nächster Präsident" – mit Blick auf die aussichtsreichsten Präsidentschaftsbewerber Joe Biden (81) und Donald Trump (77). 13.000 Mitglieder der Recording Academy entscheiden über die Preisträger der Grammophone, die in 94 Kategorien vergeben werden – selbst in der Sparte Bestes Hörbuch, die die frühere First Lady Michelle Obama gewann.

Überraschend für viele kam der Auftritt von Céline Dion (55). Sie kam unter tosendem Applaus auf die Bühne, um "Midnights" von Taylor Swift zu präsentieren. Dion hatte vor einiger Zeit mitgeteilt, dass bei ihr eine seltene neurologische Erkrankung diagnostiziert worden sei, das sogenannte Stiff-Person-Syndrom. Sie leide an Muskelkrämpfen und habe dadurch manchmal Probleme beim Gehen und beim Singen.

Für Aufsehen ganz anderer Art sorgte derweil Killer Mike: Der Rapper aus Atlanta, der drei Grammophone gewann – unter anderem für sein Album "Michael" – wurde nach der Preisübergabe in Handschellen aus der Arena in Los Angeles geführt. Das Magazin Hollywood Reporter schrieb unter Berufung auf einen Polizeisprecher, der Musiker sei "wegen einer körperlichen Auseinandersetzung" festgenommen worden und werde deshalb befragt.

Ein weiterer Aufreger ging auf das Konto von Rap-Künstler Jay-Z, der in einer Rede die Veranstalter deutlich kritisierte. Entscheidungen in der Vergangenheit, vor allem die wiederkehrende Ignoranz gegenüber schwarzen Künstlerinnen und Künstlern, seien falsch gewesen. Auch wies der 54-Jährige darauf hin, dass seine Frau Beyoncé zwar 32 Grammys ihr Eigen nenne, aber noch nie die Hauptkategorie Album des Jahres gewonnen habe.

Viel Jubel erhielten Auftritte unter anderem der Legenden Tracy Chapman, Joni Mitchell, Billy Joel und Stevie Wonder sowie der irischen Band U2. Aber auch Cyrus mit "Flowers" und Olivia Rodrigos blutiger "Vampire"-Auftritt bekamen großen Applaus. Eilishs besonders intime Darbietung von "What Was I Made For?" brachte die sonst öfter mal unruhige Menge in der Arena zum Schweigen.

Zum vierten Mal führte der Schauspieler und Moderator Trevor Noah durch die Show. Seine vielleicht stärkste Szene hatte er, als Swift etwas zu spät in den Raum kam und er in Anspielung auf ihren Status als Über-Superstar kommentierte: "Sehen Sie, was gerade passiert? Während Taylor Swift durch den Raum geht, verbessert sich die lokale Wirtschaft an den Tischen um sie herum."



Ressort: Rock & Pop

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