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Löwenbaby geht es wieder gut

  • dpa

  • Do, 10. September 2020
    Panorama

     

Nach seinem Unfall auf der Autobahn ist es vorerst im Reptilienzoo Landau untergekommen.

Bleibt nicht so klein: Löwenbaby Lea  | Foto: Reptilium Landau (dpa)
Bleibt nicht so klein: Löwenbaby Lea Foto: Reptilium Landau (dpa)
Das nach einem Transportunfall auf der Autobahn in der Nähe von Heidelberg gerettete weiße Löwenbaby hat sich gut erholt, fühlt sich in seiner neuen Unterkunft im Reptilienzoo Landau wohl und ist quietschfidel. Das berichtete der stellvertretende Geschäftsführer des Reptiliums, Dominik Bischoff, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Nach seiner Ankunft am Dienstag habe das rund sieben Wochen alte Weibchen erstmal zur Ruhe kommen müssen. "In der Nacht hat es dann schon angefangen, Milch zu trinken und ein bisschen Hackfleisch zu fressen." Man habe ihr den Namen Lea gegeben, sagte Bischoff.

Doch wo steckt der Nashornvogel? Die Polizei geht unterdessen davon aus, dass sich noch ein weiteres exotisches Tier in dem Anhänger des slowakischen Unfallfahrzeugs befunden hatte. Mehrere Zeugen hatten einen einem Tukan ähnlichen Vogel aus dem Anhänger fliegen sehen. Laut Ermittlern soll es sich dabei um einen Nashornvogel handeln. Dieser soll in der Nähe einer Kiesgrube bei Kronau gesichtet worden sein. Die Herkunft der Tiere ist unklar.

Die kleine Löwin war nach dem Auffahrunfall in einer Holzbox in dem Anhänger entdeckt worden – unverletzt, "aber ganz schön sauer", wie Michael Sehr, Geschäftsführer der Berufstierrettung Rhein-Neckar, sagte. Er war zu dem Unfall hinzugerufen worden, als die Beamten das verängstigte Raubtier gefunden hatten. "Meist retten wir Hunde oder Katzen", sagte er. Ein Löwe sei ihm noch nie untergekommen.

Lea und der Nashornvogel sollten wohl von der Slowakei aus nach Spanien in den Raum Barcelona gebracht werden. Für wen genau sie bestimmt waren, ist unklar. Ebenso ist bisher offen, ob der Transport legal war. Die Löwin sei auf jeden Fall viel zu jung gewesen, sagte Sehr. Erst mit mindestens 15 Wochen hätte sie transportiert werden dürfen. Luftlöcher seien in der Kiste gewesen, der Fahrer habe aber nur Trockenfutter für das Tier dabei gehabt.

Notwendig für gewerbliche Tiertransporte ist beispielsweise ein sogenannter Befähigungsnachweis. Außerdem muss die Ankunft des Tieres am Zielort angemeldet sein. Für Tiertransporte gilt nach Sehrs Worten EU-weit die entsprechende Tierschutzverordnung 2005.

Neusten Erkenntnissen der Polizei zufolge kam es zu dem Unfall, weil der Fahrer des Kleinbusses am frühen Dienstagmorgen eingeschlafen war. Daraufhin fuhr der 54-jährige Slowake auf einen vor ihm fahrenden Transporter auf, der wegen einer Baustelle abbremste. Dieser prallte dann in einen Sattelzug. Die Insassen des Kleinbusses – neben dem Fahrer noch ein 19 und ein 59 Jahre alter Mann – wurden ebenso wie der 38 Jahre alte Fahrer des Sprinters schwer verletzt. Der 49 Jahre alte Sattelzug-Fahrer blieb unverletzt.

Ressort: Panorama

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