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Zisch-Interview

"Ich habe schon viele Notrufe erhalten"

  • Pia Döbele, Klasse 4a &

  • Fr, 24. November 2023
    Zisch-Texte

     

Wie wird man eigentlich Polizeioberkommissar? Pirmin Schippers ist einer und erklärt, was er in seinem Beruf macht.

Pirmin Schippers und Zisch-Reporterin Pia Döbele  | Foto: Alexander Döbele
Pirmin Schippers und Zisch-Reporterin Pia Döbele Foto: Alexander Döbele
Zisch: Wie sind Sie Polizist geworden und muss man eine Prüfung absolvieren?

Schippers: Ich habe eine Prüfung, also einen Einstellungstest, abgelegt. Hierbei wurde die körperliche Fitness anhand eines Sporttests überprüft. 1995 war das Laufen, Weitsprung, Kugelstoßen und Schwimmen. Weiterhin wurde ein Diktat geschrieben und ein schriftlicher Intelligenztest anhand von verschiedenen Fragen durchgeführt. Zum Schluss wurde man noch vom Polizeiarzt auf seine Polizeidiensttauglichkeit untersucht.

Zisch: Wollten Sie schon immer Polizist werden?

Schippers: Als ich mit der Schule fertig war, hatte ich zunächst noch keine klare Vorstellung davon, wie meine berufliche Zukunft aussehen soll. Ich wollte etwas mit Menschen machen und mich haben die großen Kaufhäuser und Supermärkte interessiert. Daher habe ich zunächst einmal eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann gemacht. Danach wurde ich dann Zeitsoldat bei der Bundeswehr und habe auf der Abendschule Betriebswirtschaft studiert. Nach meiner Bundeswehrzeit bin ich wieder in den Handel zurückgegangen. In dem Geschäft, in dem ich gearbeitet habe, hatte ich einen Stammkunden, der Polizist war. Dieser meinte eines Tages, ob ich nicht auch Lust hätte, zur Polizei zu gehen, da er sich gut vorstellen könnte, dass dieser Beruf zu mir passt. Wir kamen ins Gespräch und schließlich habe ich mich, wie man heute sieht, erfolgreich beworben.

Zisch: Warum wurden Sie Polizist?

Schippers: Es war mein Ziel, den Menschen zu helfen und dazu beizutragen, Recht und Ordnung in unserer Gesellschaft durchzusetzen. Es war auch die Herausforderung, nach meinem "normalen Beruf" etwas ganz Neues und nicht Alltägliches zu machen, und ich war sehr gespannt, was mich erwartet.

Zisch: Was bedeuten die Sterne auf Ihren Schultern?

Schippers: An denen erkennt man den Dienstgrad. Die blauen Sterne stehen für den mittleren Dienst, die silbernen für den gehobenen Dienst und die goldenen Sterne sieht man nur selten auf der Straße, diese stehen für den höheren Dienst. Ich zum Beispiel habe zwei silberne Sterne und bin Polizeioberkommissar.

Zisch: Haben Sie Hobbys oder einen Nebenjob?

Schippers: Ich gehe regelmäßig in ein Fitness-Center und fahre gerne mit meinem E-Bike spazieren.

Zisch: Haben Sie schon einmal Ihre Waffe benutzt?

Schippers: Ja, die benutze ich sogar regelmäßig, aber nur zum Training auf dem Schießstand. Draußen auf der Straße oder im Einsatz musste ich meine Waffe zum Glück noch nicht benutzen.

Zisch: Was ist Ihre Aufgabe bei der Polizei?

Schippers: Ich bin seit drei Jahren bei der Prävention tätig. Meine Aufgabe hier ist die Verkehrsunfallprävention. Ich bin für die Radfahrausbildung der Kinder auf dem Verkehrsübungsplatz zuständig, gehe aber auch in Kindergärten, um schon die Kleinsten auf die Gefahren auf der Straße aufmerksam zu machen. Vorträge in Schulen und in Seniorenheimen gehören auch dazu. Wenn ich auf der Straße unterwegs bin, dann bin ich ein ganz normaler Polizist und kann zu jedem Einsatz gerufen werden. Auch auf Demonstrationen bin ich weiterhin zu finden.

Zisch: Haben Sie schon mal einen Notruf erhalten?

Schippers: Oh ja, ich habe schon ganz viele Notrufe erhalten. Wenn man die 110 wählt und Hilfe benötigt, dann schaut der Kollege in der Einsatzzentrale, welcher Streifenwagen gerade in der Nähe ist und den Einsatz übernehmen könnte. Als ich noch im Streifendienst war, habe ich ganz viele solcher Einsätze bekommen, aber auch jetzt bekomme ich noch ab und an so einen Einsatz zugeteilt.

Zisch: Was war Ihr schlimmster Fall?

Schippers: An einen schlimmen Fall kann ich mich gar nicht so sehr erinnern. Schlimm sind immer Fälle, bei denen Menschen schwer verletzt werden oder gar zu Tode kommen. Davon hat man im Lauf der Jahre, gerade im Streifendienst, genug mitbekommen. Aber auch das gehört zum Polizeiberuf.

Zisch: Wann geht ein Polizist in Pension?

Schippers: Das ist unterschiedlich. Bis vor ein paar Jahren ging ein Polizist noch im Alter von 60 Jahren in Pension. Ich werde 2030 in Pension gehen, da bin ich dann fast 62 Jahre alt.

Zisch: Wie alt sind Sie?

Schippers: Jetzt sind deine Rechenkünste gefragt!

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 24. November 2023: PDF-Version herunterladen

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