Wissenschaftler wollten nach 15 Jahren Forschung eine neue, nach dem Menschen benannte Erdepoche ausrufen. Doch die Führungsspitze der Geologie hat sich dagegen gestellt. Warum?
Ein epochales Ereignis nach fünfzehn Jahren harter wissenschaftlicher Arbeit – so hatte sich eine erlesene Gruppe von Geologen den nächsten Weltkongress ihrer Disziplin Ende August im südkoreanischen Busan vorgestellt. Dort wollten sie vor Tausenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine neue Zeitrechnung offiziell präsentieren: Das Anthropozän, eine nach dem Einfluss des Menschen auf die Erde benannte neue Erdepoche.
Akribische Spurensuche sollte Bezeichnung stützen
Es sollte das aktuelle Holozän ablösen, das die 11.700 Jahre währende Warmperiode seit der letzten Eiszeit umfasst. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts, argumentieren die Forscher, hat Homo sapiens die Erde so tiefgreifend verändert, ...