Seit dem Exodus aus Berg-Karabach leben die Armenier in Angst vor den Aserbeidschanern. Eine Kurstadt will ein touristischer Geheimtipp werden. Aber auch sie duckt sich in Erwartung eines Angriffs.
Am besten sieht man die Haubitzen vom nordöstlichen Ende des Städtchens, wo die Teerstraße aufhört und der spärliche Autoverkehr nur noch aus tarngrünen Militärlastern besteht. Aber man sieht sie auch von der Brücke über den Fluss Arpa, von der Promenade am Kurteich und beim Blick aus hunderten Hotelzimmern. Acht Kilometer entfernt schimmert der verschneite Grat des Gläsernen Berges, dort verläuft die Grenze zu Aserbaidschan. Davor, in vier bis fünf Kilometern Entfernung, sind auf der grüngrauen Kuppe des Bärenberges stumpfe dunkle Flecken zu sehen, Stellungen der aserbaidschanischen Armee. "Und die sehen uns auch", sagt Ljowa, ein pensionierter Bergbau-Ingenieur, der in Dschermuk kurt und sich auf einer ...